Marketing für niedergelassene Ärzte - 5 Dinge, auf die Sie achten sollten

Von Susanne Rohr – Right Brain Marketing

Marketing klingt zunächst nach einem Fremdwort in der Medizin. Google, Bewertungsportale und der gute oder schlechte Ruf, der Ärzte schon immer begleitet hat, sind aber Beispiele dafür, dass jede Praxis sich um ihre Außenwirkung kümmern muss.

Marketing ist dabei nicht als Profitmaximierung falsch zu verstehen, sondern als ein Teil des gesunden, wirtschaftlich nachhaltigen Handelns. Es geht um die Frage, wie ich es als Arzt schaffe, neue Patienten auf mich aufmerksam zu machen und sie dauerhaft von mir und meinen Leistungen zu überzeugen.

1. Bilden Sie ein starkes Profil

Wer seine Dienstleistungen erfolgreichen anbieten will, muss ein eigenes starkes Profil entwickeln. Ihre Identität als Praxis (Corporate Identity) äußert sich zum Beispiel in der Zusammenarbeit und der Persönlichkeit Ihres Ärzte-Teams. Sie spiegelt sich aber auch in äußerlichen Dingen wie der Inneneinrichtung Ihrer Praxis wider. Diese Identität sollte alles abdecken, was Sie ausmacht und dabei Ihre Stärken sowie Ihr Alleinstellungsmerkmal hervorheben.

Überlegungen zu Ihrer Corporate Identity sind daher immer Teil einer größeren betriebswirtschaftlichen Planung. Auch eine Standortanalyse kann Ihnen weiterhelfen, die Bedürfnisse Ihrer Kunden und Ihre Stärken gegenüber der Konkurrenz besser herauszustellen. Die Ausarbeitung Ihres Profils ist die Grundlage für das eigentliche Marketing.

2. Wie mache ich Patienten auf mich aufmerksam?

Früher mussten sich Ärzte einfach darauf verlassen, dass sich ihr guter Ruf in persönlichen Erfahrungen weiterverbreitet oder dass Patienten über das Branchenbuch zu ihnen finden. Inzwischen hat sich dies massiv geändert. Durch das Internet sind hauptsächlich drei neue wichtige Informationskanäle hinzugekommen:

● Soziale Medien

● Bewertungsportale

● Eigene Website

Viele Ärzte verpassen es, sich auf diesen Kanälen zu präsentieren. Teilweise ist dies auch verständlich, da die eigentliche Arbeit natürlich im Vordergrund stehen muss. Zum Nachteil wird dies aber vor allen Dingen dann, wenn negative Bewertungen überhandnehmen, ohne dass darauf eingegangen wird. Ebenfalls nachteilig ist es, wenn die Konkurrenz Sie in dieser Hinsicht abhängt.

3. Die Bedeutung von Bewertungsportalen

Auf einem Bewertungsportal landet jede Praxis früher oder später. Im Grunde kann jeder hier Ärzte eintragen, bewerten und kritische Kommentare zu ihnen verfassen. Falls Ihnen hier unberechtigte, negative Kritik unterkommt, sollten Sie auf die Kritik professionell und sachlich eingehen.

Möglichkeiten, gegen solche Kritik vorzugehen, gibt es kaum, denn es steht Unternehmen und Nutzern frei, Kritiken und Meinungen im Internet zu verfassen - sofern diese nicht gegen geltendes Recht verstoßen.

Bei den selbständigen Ärzten gibt es noch viele, die zu einer Altersgruppe gehören, die in der digitalen Welt nicht besonders bewandert sind. Schlechte Bewertungen, egal ob sie wahr sind oder nicht, dürften schon in vielen Fällen dafür gesorgt haben, dass Patienten lieber zu anderen Ärzten gegangen sind. Damit Ihnen dies nicht auch passiert, sollten Sie eine Übersicht über die Bewertungsportale führen, die Sie beispielsweise alle drei Monate besuchen und ggf. bearbeiten.

Folgende Bewertungsportale sind relevant:

● Sanego.de

● med.de

● Medführer.de

● Jameda.de

● Aerzte.de

● Docinsider.de

● Die-arztempfehlung.com

● Arzt-auskunft.de

Es gibt noch weitere Plattformen, die Bewertungen unspezifisch für allerlei Einrichtungen (Restaurants, Läden und Ärzte etc.) zulassen. Ganz besonders wichtig ist dabei Google, was im Folgenden noch einmal diskutiert wird.

4. Weshalb eine eigene Website sinnvoll sein kann

Eine eigene Website kann aus vielen Gründen sinnvoll sein. Wer einen Arzt sucht, der wird heutzutage als Erstes in der Regel Google konsultieren. Neben Kontaktdaten und Ihrer Adresse auf Google Maps sind dabei auch Webseiten große Anlaufstellen. Dabei werden natürlich zuerst die Seiten angeklickt, die auf der ersten Seite der Suchergebnisse ganz oben stehen.

Google hat dabei bestimmte Auswahlkriterien, die bestimmte Seiten besser rangieren lassen als andere. Der Bereich nennt sich Suchmaschinenoptimierung (oder SEO - Search Engine Optimazation). Entwickler und Texter liefern dabei die Arbeit, die die Seite formal, strukturell und inhaltlich für Google aber auch für potenzielle Patienten verbessert. Der offensichtlichste Vorteil einer Website besteht darin, dass Sie maximale Gestaltungsmöglichkeit haben. Sie können nirgendwo anders im Internet Ihre Corporate Identity so verwirklichen wie auf Ihrer eigenen Website.

Dabei gilt es jedoch auch zu beachten, dass Patienten aus jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen Ihre Website aufsuchen. Manche wollen sich gerne über Sie generell informieren (informationelles Bedürfnis) und suchen vielleicht nach ausführlicheren Informationen über Ihre Arbeit, andere wollen nur möglichst schnell einen Termin ausmachen (navigationales Bedürfnis), andere finden Sie evtl. als Arbeitgeber interessant etc. Ein gelungenes Design ist daher genauso wichtig wie eine simple und zielführende Nutzerführung.

5. Soziale Medien für selbständige Ärzte

Das Betreiben einer Website nimmt aber natürlich viel Zeit in Anspruch. Weniger aufwändig ist dagegen das Betreiben eines sozialen Mediums. Im Marketing-Bereich für Ärzte sind hier vor allem Facebook und Instagram interessant. Auf diesen Medien befinden sich Jung und Alt und Sie können einfach und unkompliziert, Ankündigungen, Informationen und Bilder von Ihrer Praxis teilen. Zusätzlich erweitern Sie damit auch noch Ihre Reichweite, wenn Ihre Beiträge von anderen kommentiert, geteilt oder geliked werden. Eine zentrale Frage kann hier sein, wie Sie sich nach außen darstellen möchten.

Im Marketing können Sie verschiedene Botschaften bespielen, die Sie ausmachen. Dabei gibt es einen großen Bereich, in dem Sie Inhalte erstellen sollten, die die Professionalität Ihrer Praxis widerspiegeln, hier ein paar Content-Ideen:

● Arbeit mit Patienten (Gespräche, Behandlung, Therapie etc.)

● Konferenz-Besuche und Schulungen

● Moderne Geräte und Ausstattung

● Innovative Behandlungsmethoden

● Expertise in Ihrem bestimmten Fachbereich

● Situationen aus dem Praxis-Alltag

Es gibt im Marketing zwei Ansätze:

1. Bewährtes zu benutzen und nachzuahmen, oder

2. individuell zu sein und eigene Wege zu gehen.

Während der erste Ansatz einem dabei helfen kann, einen Anfang zu machen und mögliche Ideen für Inhalte zu liefern, ist der zweite Ansatz vielversprechender. Da Praxen in der Regel aus relativ kleinen Teams bestehen und der Kontakt zu den Patienten sehr entscheidend ist, ist es vielversprechend, auf Authentizität und Menschlichkeit zu setzen.

Versuchen Sie also nicht gekünstelt zu wirken oder etwas anderes darstellen zu wollen, dass Sie nicht sind. Vertrauen Sie stattdessen auf Ihre Stärken und geben Sie sich in Ihren sozialen Medien so wieder, wie auch Ihre Patienten Sie persönlich kennen. Humor und etwas Selbstironie können dabei aber natürlich nie schaden.

Sie haben Fragen zu Ihrem Praxismarketing?

Sprechen Sie mich an. Ich freue mich, Sie darin zu unterstützen.

Susanne Rohr - Right Brain Marketing

Übrigens: Wir beraten Sie gern auch online.

Überdenken Sie jetzt Ihren Praxisalltag und lassen Sie sich von unseren vielen guten Ideen inspirieren.


Denn wann, wenn nicht jetzt?

 

So erreichen Sie uns: